Früherer LSB-Hauptgeschäftsführer und NISH-Mitbegründer stirbt in Hannover

Hannover – Der Sport in Deutschland und Niedersachsen trauert um Friedrich „Fritz“ Mevert. Der langjährige Hauptgeschäftsführer des LandesSportbundes Niedersachsen (LSB) und Mitbegründer des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte (NISH) ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb Mevert, der als wichtiger Initiator und Chronist des deutschen Sports gilt, am 14. Oktober 2025 in Hannover. Der gebürtige Niedersachse aus Bückeburg wurde 89 Jahre alt.
„Friedrich Mevert lebte die Werte des Sports: Teamgeist, Solidarität und Miteinander“ erklärte der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe zum Tod eines Mannes, der mehr als 20 Jahre lang die Geschicke des Sports in Niedersachsen maßgeblich mitbestimmte. „Er stellte nie sich selbst, sondern stets die Sache in den Mittelpunk“, fügte der LSB-Chef hinzu. NISH und LSB werden Mevert in guter Erinnerung behalten.
Seine Laufbahn als Sportfunktionär hatte Mevert bereits 1952 im Vorstand seines Heimatvereins VfL begonnen. Der talentierte Tischtennisspieler war auch in andere Sportarten aktiv, ehe er 1962 als Geschäftsführer der Deutschen Sportjugend zum Deutschen Sportbund (DSB) nach Frankfurt/Main wechselte. Dort engagierte er sich mit Erfolg für den Jugendaustausch mit Israel und Japan. Zudem schuf er die Basis für die Sozialarbeit im Sport.
Von 1978 bis 1997 kehrte er als LSB-Hauptgeschäftsführer nach Niedersachsen zurück. „Mevert hat über 50 Jahre lang die verschiedensten Ereignisse und Entwicklungen des Sports in journalistischen Beiträgen aufgezeichnet – ein ebenso breites wie voluminöses Arbeits- und Leistungspaket, das wir als ‚einmalig‘ für den deutschen Sport bezeichnen und schätzen können“ würdigte der NISH-Vorsitzende Detlef Kuhlmann den publizistischen Einsatz des Vielschreibers.
Neben zahlreichen Sammelbänden und Monografien bleibt vor allem das Standardwerk „50 Jahre Deutscher Sportbund: Geschichte – Entwicklungen / Persönlichkeiten“ in Erinnerung. Das Buch aus dem Jahr 2002 umfasst 463 Seiten und veranlasste den langjährigen DSB-Pressechef Harald Pieper dazu, den Autor Fritz Mevert als „Glücksfall für die sportliche Geschichtsschreibung“ zu bezeichnen.
Nach 1998 arbeitete der Sportfunktionär als Sonderbeauftragter des Niedersächsischen Innenministeriums für den Sport bei der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover. Und auch nach dem Ende seiner offiziellen Dienstzeit blieb Mevert dem Sport verbunden. Bis 2011 brachte er seine Expertise und Erfahrung für den NISH-Vorstand ein. Ein Jahr später nahm ihn das Dokumentationszentrum in seine NISH-Hall of Fame auf.
Zahlreiche andere Ehrungen würdigten den Verstorbenen zu seinen Lebzeiten für seinen großen Einsatz. Er erhielt unter anderem das Bundesverdienstkreuz am Bande, die Dr. Bernhard-Zimmermann-Plakette des NISH sowie die Ludwig-Wolker-Medaille des DSB.
In den vergangenen Jahren verschlechterte sich der Gesundheitszustand des in Hannover lebenden Sport-Anhängers allerdings sehr. Mevert konnte auch nicht mehr an den NISH-Veranstaltungen teilnehmen. Er hinterlässt seine Ehefrau Monika sowie drei Kinder Susanne, Sybille und Fritjof samt dessen Familien.
Text: Peter Hübner (NISH Vorstand), Oktober 2025

