Leichtathletik-Experte stirbt mit 90 Jahren
Hannover – Nicht nur in Niedersachsen war Erich Vellage bekannt und beliebt. Der frühere Langstreckenläufer und spätere Leichtathletik-Coach hatte in der deutschen Leichtathletik-Szene einen guten Namen. Jetzt ist der gebürtige Wilhelmshavener am 10. August 2024 n seinem langjährigen Wohnort Laatzen bei Hannover gestorben. Die ‚Wilhelmshavener Trainerlegende“, wie ihn der Niedersächsische Leichtathletik-Verband (NLV) in seinen Nachruf nannte, wurde 90 Jahre alt.
Auch das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte (NISH) erinnert an Vellage. „Er hat sich vor allem in den Anfängen der Frauen-Leichtathletik auf den längeren Stecken große Verdienste erworben“, würdigte der NISH-Vorsitzende Wilhelm Köster, ebenfalls ein Leichtathletik-Experte, den Verstorbenen. Der war von 1976 bis 1986 als Bundestrainer der Langstrecken-Frauen für den Deutschen Leichtathletik Verband (DLV) tätig. Danach amtierte Vellage noch mehr als zwölf Jahre als Sportwart im NLV in Hannover.
Als Aktiver zählte Vellage Anfang der 60er-Jahre zu den besten bundesdeutschen Langstreckenläufern. Er nahm damals auch an den brisanten Länderkämpfen mit der DDR um einen Platz in der gesamtdeutschen Olympia-Mannschaft teil. Der Polizeioberkommissar, der für den Polizei SV Hannover startete, wurde für sein großes sportliches Engagement als Ausbilder und Trainer mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Unter anderem bekundete auch der frühere 400 Meter-Europarekordler Erwin Skamrahl sein persönliches Beileid „für einen wertvollen Freund, der mich in meinem sportlichen Werdegang und meiner persönlichen Entwicklung sehr gut beraten hat.“ Skamrahl, der ebenfalls als Polizeibeamter in Hannover gearbeitet hatte, war 1982 Europameister mit der bundesdeutschen 4 x 400 Meter-Staffel geworden.
Text: Peter Hübner, 02.09.2024