![](https://nish.de/wp-content/uploads/2024/09/Deckblatt-DJK-644x918.jpg)
Kirche und Sport – das klingt nicht nach einer Liebesbeziehung. Aber nach dem Ersten Weltkrieg spielte die „Deutsche Jugendkraft“ (DJK) eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des katholischen Milieus. Heute hat die DJK über 450.000 Mitglieder, die in über 1.000 Vereinen organisiert sind.
Die Forschung zur DJK wurde über Jahrzehnte von Vereinsmitgliedern und Historikern geprägt, die sich selbst zur katholischen Welt rechnen durften. Doch der 100. Geburtstag 2020 ging nahezu unter – so als ob die DJK für das katholische Deutschland jegliche Relevanz eingebüßt hätte. Dabei ist die Geschichte der Organisation in vielerlei Hinsicht interessant: sporthistorisch ebenso wie für Religions-, Gesellschafts- und Sozialgeschichte. Das vorliegende Buch ist die erste Studie über die DJK, die über die reine Vereinshistoriographie hinausgeht.
Dr. phil. habil. Florian G. Mildenberger (geb. 1973) lebt als Privatgelehrter und Schriftssteller in Berlin. Er studierte Neuere Geschichte in München, London und Berlin, schloss 1998 mit dem M.A. ab, promovierte 2000 und wurde 2006 in München habilitiert. Er forscht vor allem zu religions- und medizinhistorischen Themen.
265 Seiten, € 20,00
ISBN 978-3-932423-48-2
Blick ins Inhaltsverzeichnis.
Bestellung/Bezug für 20,00 Euro über info @ nish.de, das Bestellformular oder den Buchhandel.
![](https://nish.de/wp-content/uploads/2024/07/Titelbild-NISH-Jahrbuch-2023-24-644x930.jpg)
Das siebte als Doppelband konzipierte NISH-Jahrbuch erscheint diesmal im Frühling 2024. Aufgrund der Nachwirkungen der Coronapandemie bis ins Jahr 2022 konnten unsere NISH-Veranstaltungen (Ehrenportalveranstaltung und Festschriftenwettbewerb) nicht im üblichen jährlichen Wechsel erfolgen. Um wieder in den gewohnten Veranstaltungsrhythmus zu gelangen, mussten wir 2023 beide Veranstaltungen im selben Jahr durchführen, was deutlich mehr Aufwand mit sich brachte. Zudem waren wir – gemeinsam mit dem Stadtarchiv Hannover und dem Historischen Museum Hannover – beschäftigt mit der Konzeption und Organisation einer umfangreichen Ausstellung zur Geschichte der organisierten Freikörperkultur (1890-1970) inklusive Begleitbuch, die ab April 2024 als Sonderausstellung im Museum Schloss Herrenhausen in Hannover gezeigt wird und zu der das NISH den überwiegenden Teil der Objekte lieferte. Daher war das Jahr 2023 ausgesprochen ausgefüllt, so dass sich auch die Redaktionsarbeiten am Jahrbuch verzögerten und das Buch selbst vom Umfang her auch weniger seitenstark ausgefallen ist als in den Jahren zuvor.Nach dem üblichen ersten Teil des Jahrbuches, der den Bericht über die Arbeit der NISH-Geschäftsstelle der letzten beiden Jahre umfasst, finden sich die Berichte über die Preisverleihung des letzten Festschriftenwettbewerbs – es hatten über 90 Vereine mit ihren Festschriften teilgenommen – , der beim SV Bruchhausen-Vilsen stattfand und zu dem über 50 Personen gekommen waren, sowie über unsere Ehrenportalveranstaltung, die in den Räumen des LSB Niedersachsen stattfand und bei der ca. 70 Personen anwesend waren. Man spürte das Bedürfnis, nach der Pandemie endlich wieder einmal gemeinsam zusammen zu sein. Der dritte Teil des Jahrbuchs umfasst sporthistorische Beiträge verschiedenster Thematiken. Die Historikerin Vanessa Erstmann- eine ausgezeichnete Kennerin hannoverscher Stadtgeschichte – befasst sich der Geschichte des Sporttourismus und der Sportförderung der Stadt Hannover, die ab der Zeit um 1900 mit systematischen Großveranstaltungen begann und der Stadt zumindest bis vor dem Zweiten Weltkrieg den Nimbus einer „Sportstadt“ bescherte. Der Historiker Anton Weise – schon mehrfach Autor in unseren Jahrbüchern und Teilnehmer unserer Tagungen – , der mittlerweile schon öfter zur Sportvereinsgeschichte in Hannover gearbeitet hat, legt nun eine Studie zur Geschichte des Golfclubs in Hannover vor. Der Historiker Florina G. Mildenberger widmet sich in seinem Beitrag dem Zusammenhang zwischen der Sexualreformbewegung der vorletzten Jahrhundertwende unter dem bekannten Arzt und Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld und dem sozialistischen Reformlehrer, Gesundheitsaufklärer und FKK-Funktionsträgers Adolf Koch, zu dem im NISH-Archiv etliche Dokumente vorhanden sind. Der Mediengestalter Marcel Durer behandelt den neuen und bislang wenig ausgeleuchteten Bereich zwischen Videospielen und Sport; anhand von Videospielen um den Berufsringkampf untersucht er die Rolle von realen (historischen) Sportlern als Vorbilder für die entsprechenden Avatare in Videospielen. Und unser langjähriger Autor Ronald Großpietsch, der schon in der Vergangenheit im Jahrbuch über die Geschichte einzelner Ringkämpfer der vorvorletzten Jahrhundertwende geschrieben hat, nimmt sich diesmal der schillernden Gestalt des Amateur- und Berufsringers Ernst Reiter genannt Siegfried an, dem schon 1927 eine Biografie gewidmet wurde. Der vierte Abschnitt des Jahrbuchs widmet sich ergänzenden Themen. Peter Hübner, Mitglied des Vorstandes und Sportjournalist, erzählt die Geschichte des zweiten Meistertitels im Fußball von Hannover 96. Christian Becker, Vorsitzender des NISH-Beirats und des Vorstandes, Redakteur und Verleger, befasst sich mit den Resultaten des Schul-Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten 2020/2021 „Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft“, der zu etlichen – leider nur schwer zu recherchierenden und noch schwerer beschaffbaren – lokalen Studien zur Sportgeschichte geführt hat und prüft sie auf ihren Nutzen für die Sportgeschichte. Und Bernd Wedemeyer-Kolwe resümiert seine ambivalenten Erfahrungen im Zusammenhang mit seiner vom Deutschen Ruderverband DRV in Auftrag gegebenen Studie zur NS-Belastung des Verbandes während des „Dritten Reiches“. Der fünfte Teil des Jahrbuchs enthält Personalia und Nachrufe; zudem fasst Peter Hübner wie immer etliche Daten in seinem Nekrolog für die Jahre 2022 und 2023 zusammen. Wie gewohnt schließen Buchbesprechungen zu neuen sporthistorischen und anderen interessanten Veröffentlichungen das Jahrbuch ab.
203 Seiten, € 15,00
ISBN 978-3-932423-45-5
Blick ins Inhaltsverzeichnis.
Bestellung/Bezug für 15,00 Euro über info @ nish.de, das Bestellformular oder den Buchhandel.
![](https://nish.de/wp-content/uploads/2024/03/FKK-inHannover_Cover2_300dpi_RGB-644x914.jpg)
Die Ausstellung „`Unter Nackten`. Freikörperkultur 1890 bis 1970“ (7. April bis 1. September 2024, Museum Schloss Herrenhausen) führt durch die Geschichte der organisierten Freikörperkultur in Deutschland von ihren Anfängen im späten 19. Jahrhundert bis in die Zeit um 1970.
Das Begleitbuch gibt einen kurzen allgemeinen Überblick über die Geschichte der Freikörperkultur in Deutschland und vertieft das Thema anhand einer ausführlichen historischen Lokalstudie zu Hannover.
Apl.Prof. Dr. Dr. Bernd Wedemeyer-Kolwe (geb. 1961) ist Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte (NISH) in Hannover. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört u.a. die Geschichte der Lebensreform- und Freikörperkulturbewegung
Dr. Annika Wellmann (geb. 1979) ist als freiberufliche Historikerin und Kuratorin tätig. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen Körper- und Sexualitätsgeschichte sowie Medien- und Wissensgeschichte.
106 Seiten, € 12,00
ISBN 978-3-932423-46-8
Bestellung/Bezug für 12,00 Euro über info @ nish.de, das Bestellformular oder den Buchhandel.
![](https://nish.de/wp-content/uploads/2022/08/NISH-Jahrbuch-21-22-Titel-1-644x906.jpg)
Das sechste – als Doppelband konzipierte – NISH-Jahrbuch seit dem Umzug des Instituts von Hoya nach Hannover im Jahr 2010 erscheint diesmal verzögert erst im Sommer 2022. Der Grund sind die im Jahr 2021 aufgrund der Pandemie ausgefallenen Veranstaltungen des NISH – der Festschriftenwettbewerb und das 40jährige Jubiläum des NISH –, die erst im Mai 2022 nachgeholt werden konnten und deren Berichte und Vorträge unbedingt im nächsten Jahrbuch erscheinen sollten. So hat sich die Drucklegung zwar verzögert, dafür konnten wir aber unsere Veranstaltungen zeitnah dokumentieren.
So ist nach dem üblichen ersten Teil des Jahrbuches, der die Arbeit der NISH-Geschäftsstelle der letzten beiden Jahre und den Bericht über den letzten Festschriftenwettbewerb umfasst, der zweite Teil des Jahrbuches der Veranstaltung zum 40-jährigen Jubiläum unseres 1981 gegründeten Instituts gewidmet, wobei das Jubiläum zusammen mit dem Festschriftenwettbewerb und der ebenfalls aufgrund der Pandemie ausgefallenen Mitgliederversammlung am 20. Mai 2022 im Toto-Lotto-Saal des LandesSportBundes Niedersachsen begangen wurde. Hierzu konnte das NISH über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Die Reden und Beiträge zum NISH-Jubiläum sind im zweiten Teil des Jahrbuchs abgedruckt.
Der dritte Teil des Jahrbuchs befasst sich mit der Geschichte und den Jubiläen weiterer niedersächsischer Sportorganisationen. Etliche niedersächsische Kreis- und Stadtsportbünde konnten in den letzten Jahren auf ihr 75stes Bestehen zurückblicken – der hier abgedruckte Beitrag zum 75-jährigen Jubiläum des KSB Diepholz ist daher auch als Beispiel für die gesamte Entwicklung aufzufassen –, und auch der LandesSportBund Niedersachsen wurde im Jahr 2021 75 Jahre alt; er hat eine eigene Festschrift vorgelegt (siehe die Buchbesprechungen in diesem Jahrbuch), und wir drucken beispielhaft einen der darin enthaltenen Aufsätze nach. Darüber hinaus erinnern wir an weitere denkwürdige Ereignisse, Jubiläen und Geschichten, so an 125 Jahre Hannoverscher Sportverein von 1896 (Hannover 96), an das über 70-jährige Jubiläum der Gründung des Deutschen Sportbundes (DSB) in Hannover sowie an die 30-jährige Wiederkehr des DFB-Pokalgewinns des damaligen Zweitligisten Hannover 96.
Der vierte Teil enthält drei Beiträge zur allgemeinen Sportgeschichte, an der niedersächsische Sportlerinnen und Sportler einen wesentlichen Anteil hatten. Ein Aufsatz befasst sich mit der historischen Bedeutung der Lüneburger Heide für den Radtourismus, der ab der Zeit um 1900, als Radfahren in Mode kam, ein ganz neues und bis heute aktuelles Kapitel in der Geschichte des allgemeinen Tourismus aufgeschlagen hat. Der Beitrag des Historikers Lars Amenda ist daher auch als Paradigma für die Tourismusgeschichte insgesamt zu lesen. Der zweite Aufsatz wirft einen Blick auf die bislang unbekannte Biografie der ersten Absolventin des Frauen-Turn- und Sportabzeichens im Jahr 1921, Adele Schacke aus Göttingen. Zwar wird seit 100 Jahren der Name der Absolventin im Rahmen der entsprechenden Jubiläen zum Frauensportabzeichen immer erwähnt, aber über das Leben jener niedersächsischen Sportlerin und die Umstände des Abzeichenerwerbs war bislang bemerkenswerterweise kaum etwas bekannt. Der dritte Text beschäftigt sich mit einem vergessenen Wettbewerb zwischen deutschen und japanischen Versehrtensportlern im Rahmen der Olympischen Spiele in Japan 1964. Der Tokyo-Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Patrick Welter, hat diese Geschichte am 30. September 2021 in der F.A.Z. veröffentlicht. Und da die damalige deutsche Delegation der Versehrtensportler in ihren Reihen den niedersächsischen Athleten und Vorsitzenden des VSV Uelzen, Heinz Klimkewitz, aufwies (siehe auch das Kapitel „Aus dem NISH“ in diesem Jahrbuch), lag es nahe, Patrick Welter für das NISH-Jahrbuch um eine erweiterte und vertiefte Fassung seines F.A.Z.-Beitrags zu bitten.
Der fünfte Teil des Jahrbuchs umfasst Geburtstage und Nachrufe. Sie betreffen NISH-Mitglieder, niedersächsische Sportlerinnen und Sportler sowie Personen, die Funktionen im niedersächsischen Sport innehatten. Peter Hübner fasst etliche jener Daten sowie viele weitere entsprechende Ereignisse in seinen beiden Nekrologen für 2020 und 2021 noch einmal zusammen. Wie gewohnt schließen Buchbesprechungen zu neuen sporthistorischen Veröffentlichungen das Jahrbuch ab.
239 Seiten, € 18,50
ISBN 978-3-932423-45-1
Blick ins Inhaltsverzeichnis.
Bestellung/Bezug für 18,50 Euro über info @ nish.de, das Bestellformular oder den Buchhandel.
![](https://nish.de/wp-content/uploads/2022/02/NorddFBKaiserreich_Cover_300dpi_RGB-1-644x914.jpg)
Grüne, Hardy: Norddeutscher Fußball im Kaiserreich. Lokale, regionale und überregionale Geschichten. NISH, Hannover 2022, erschienen in der Schriftenreihe des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte e.V., Reihe II – Materialien zur niedersächsischen Sportgeschichte, Band 9.
Diese Studie will anhand ausgewählter Beispiele und klassischer Entwicklungslinien nachvollziehen, wie sich Fußball allgemein in Deutschland und speziell in Niedersachsen in seiner Frühzeit zwischen 1870 und 1914 entwickelt hat. Zwar gilt Fußballgeschichte als gut erforscht, doch viele Facetten der historischen Entwicklung des beliebtesten Spiels der Welt, und damit auch in Niedersachsen, sind noch immer nur wenig bekannt.
So begann Fußball als Freizeitvergnügen gebildeter und gut situierter Mitglieder des Bürgertums und war kein Proletariersport. Auch wird selten zwischen Fußball und Rugby unterschieden. So ließ der Braunschweiger Konrad Koch fast ausschließlich Rugby – und eben kein Fußball – spielen. Auch auf Vereinsebene ist ein nachlässiger Umgang mit den Wurzeln der Vergangenheit zu sehen. So begann Hannover 96 nicht als Fußballklub, sondern als Rugbyverein, der erst 1901 zum Fußballklub wurde. Und das Gründungsjahr 1887 des Hamburger SV weist auf einen Leichtathletikverein hin. Geschichte ist vielschichtig und eher selten linear.
Der Zeitraum bis zum Ende des Ersten Weltkriegs für diese Studie ist nicht zufällig gewählt, die sie eine Periode besonderer fußballhistorischer Prägung war, sowohl in der Stadt als auch in der Provinz. Zu den Besonderheiten zählen die frühen Aktivitäten von fußballbegeisterten Pädagogen in den Schulen, die Konflikte zwischen Turnen und Sport oder das Engagement des fußballspielenden Militärs Dabei markiert vor allem der Krieg mit seinen Folgen einen tiefen Einschnitt in die frühe Entwicklungsgeschichte des Fußballs. Er veränderte das fußballspielende Klientel und schuf die Voraussetzung für den Durchbruch des Fußballs zu einem publikumsattraktiven Volkssport.
Der Autor Hardy Grüne (geb. 1962) hat Geografie, Politik und Publizistik studiert. Seit fast 30 Jahren schreibt er als freier Journalist erfolgreich Bücher über Fußballgeschichte und ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Zeitspiel – Magazin für Fußball-Zeitgeschichte“. Der aktive Radsportler und Lektor ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des NISH. Hardy Grüne lebt im südniedersächsischen Duderstadt.
231 Seiten, € 18,00
ISBN 978-3-932423-43-7
Blick ins Inhaltsverzeichnis.
Bestellung/Bezug für 18,00 Euro über info @ nish.de, das Bestellformular oder den Buchhandel.